„Hello!“ spricht über ...

... die Vivaness 2023 – unser Messebericht

Wir sind zurück von der Vivaness! 

 

Am 17. Februar dieses Jahres war es endlich wieder soweit: mit gepackten Koffern und freudiger Erwartung haben wir uns auf den Weg nach Nürnberg zur internationalen Fachmesse für Naturkosmetik, der Vivaness, gemacht. Zahlreiche Einblicke in Trendentwicklungen, Nachhaltigkeitsaspekten und tolle Gespräche mit Kunden, Geschäftspartnern, Newcomern sowie "alten Hasen" der Branche haben uns einen tollen Aufenthalt beschert, von dem wir Ihnen unsere wichtigsten Impulse weitergeben möchten.



Markt- und Trendentwicklungen:

Dass die Inflation nicht spurlos an der bisher erfolgsverwöhnten Naturkosmetik-Branche vorbeigeht, konnte bestätigt werden. Das Wachstum in diesem Sektor stagnierte im Jahr 2022 – im Gegensatz zum stetigen Wachstum der letzten Jahre. 

Dennoch freuen wir uns, dass neue Zielgruppen erschlossen werden: Mama-, Baby-, Kinder- und Familien-Kosmetik – waren als Aussteller sehr präsent. Für die Teenies gibt es neue Produkte – bspw. aus der dekorativen Kosmetik. 

Die Konzeption und das Design von naturkosmetischen Produkten unterliegen einem ständigen Wandel: 

Das Design wird moderner und spiegelt trotzdem die Nachhaltigkeit der Produkte wider. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe werden mit dermatologisch relevanten Inhaltsstoffen kombiniert, um den Fokus der Produkt-Wirkung zu verstärken. 

Die Firmen sind weiterhin auf der Suche nach alternativen Packmittelmaterialien. 

Zu dem Thema Verpackungen von kosmetischen Mitteln geht der Trend verstärkt in Richtung Refill- und Reuse-Lösungen. Allerdings lassen fertige Konzepte oder Lösungen noch auf sich warten – oder scheinen bisher nicht den Erwartungen der Verbraucher zu entsprechen.

Verbrauchererwartungen

Die Verbraucher definieren die Qualität und das Preisleistungsverhältnis nochmal ganz neu. Der „Gesundheitstrend“ sorgt dafür, dass Kunden ihren Konsum von ihren individuellen Bedürfnissen abhängig machen. Aber auch das Wohl der Umwelt liegt ihnen sehr am Herzen und steuert ihre Kaufentscheidungen. Die Prognosen von aktuell erhobenen Konsumenten-Trends bestätigen für die nächsten Jahre, dass die Konsumenten bewusster einkaufen werden, wobei die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen wird.

Wichtig ist daher, anpassungsfähig in Bezug auf sich ändernde Kundenwünsche zu sein. Vor allem in Zeiten der Unsicherheit, wie den aktuellen Krisen, wünschen sich die Konsumenten Transparenz, Klarheit und Authentizität – allerdings ohne die Preisschraube ins „gefühlt Unendliche“ zu drehen. Daher hat es in diesen Zeiten höchste Priorität, dass die Kosmetikmarken ihren Kunden Sicherheit geben.

 

Weitere „alte“ wie „neue“ Themen werden besprochen und vorgestellt. Stellvertretend für die vielen verschiedenen Impulsen möchten wir neben aktuellen Marktrends folgendes kurz erwähnen:

 

Inhaltsstoffe und Claims

upcycelte Inhaltsstoffe – ein weiterer Schritt in der Nachhaltigkeit und Cleanwashing – immer eine aktuelle Problematik.

 

Die Nutzung von „upcycelten Inhaltsstoffen“, das heißt übrig gebliebene Rohstoffe zu nutzen, die sonst im Abfall landen, ist eine weitere Idee, die Produkte nachhaltiger zu machen. Dadurch kann der Verschwendung von Ressourcen entgegengewirkt werden.

In vielen Bereichen wird dies bereits praktiziert, allerdings bisher nicht oder weniger kommuniziert.

Beispiele für Upcycling-Inhaltsstoffe sind Öle und Extrakte aus den Schalen von Zitrusfrüchten, Kaffeesatz, Kerne von der Fruchtverarbeitung, sowie Abfallprodukte der Holzindustrie und Ahornsirupproduktion.

 

Eine Problematik zum Thema „Cleanwashing“, die sich zeigt ist, dass Verbraucher den häufig für das Marketing verwendeten Claim „clean“ als „sauber“ und „sicher“ übersetzen. Dies kann zur Verwirrung des Verbrauchers führen, denn das Produkt ist nicht unbedingt sauberer oder sicherer, nur weil auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichtet wird. Alle kosmetischen Mittel in der EU müssen den Vorgaben der EU-Kosmetikverordnung entsprechen und dürfen keine Inhaltsstoffe in Konzentrationen enthalten, die die Sicherheit eines Produktes gefährden könnten. 

Der Claim „clean“ bietet außerdem im Vergleich zu verschiedenen Siegeln und Zertifizierungen das Problem, dass er nicht genau definiert ist und es keine einheitlichen Kriterien zur Beurteilung gibt. Das führt dazu, dass Verbraucher „clean“ unterschiedlich auffassen und sich darunter verschiedene Aspekte vorstellen. Sind nun in „cleaner“ Kosmetik Riechstoffe erlaubt? Oder sind diese aufgrund ihres Allergiepotenzials ggf. verpönt – auch wenn diese auf natürlicher, ätherischer Öl-Basis durchaus einem gängigen Naturkosmetik-Standard entsprechen? 

 

Hier sind wir wieder beim Thema:   

Der Verbraucher benötigt verlässliche Informationen!

 

Vielen Dank für die vielen Impulse, die informativen und kollegialen Gespräche, die wir auf der Vivaness führen durften. Uns wurden neue Perspektiven eröffnet und wir haben einiges dazu gelernt. Wir nehmen viele Ideen mit und freuen uns bereits auf das nächste Jahr!

 

Ihr Hello! Team