„Hello!“ spricht über ...

... neue Verpackungslösungen – Trends auf der Cosmetic Business 2019

Ressourcen schonen, Müll reduzieren und einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt leisten – diesen Trend gehen wir gern mit. Aus Überzeugung und mit vollem Tatendrang. Auch viele unserer Kunden haben den Weg zur Nachhaltigkeit gewählt und spiegeln so die immer steigende Nachfrage des Marktes nach nachhaltigeren und umweltschonenderen Verpackungslösungen. An dieser enormen Nachfrage kommen auch die Packmittelhersteller für kosmetische Mittel nicht vorbei und arbeiten fieberhaft an unterschiedlichen Lösungen, wie sie die Kunststoffverpackungen nachhaltiger machen können, ohne dass Qualität und Sicherheit leiden müssen. Vorgestellt wurden sie auf der internationalen Fachmesse Cosmetic Business in München, die eigens für diesen Trend die „Green Route“ eingerichtet hat, auf der die Neuigkeiten übersichtlich präsentiert wurden. Auch wir haben uns über diese Route navigieren lassen, uns ausgetauscht, interessante und aufschlussreiche Gespräche geführt, einige Dinge kritisch hinterfragt und ganz viel Neues dazu gelernt – was wir für unsere Kunden nachfolgend knackig und übersichtlich zusammenfassen.

 

Allgemein konzentriert sich die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen auf vier Ansätze:  

  1. Recycling-Material verwenden (PCR / PIR)
  2. Refill-Lösungen
  3. Alternativmaterialien
  4. Materialreduktion

Recycling-Material verwenden

Verpackungen aus PCR (Post-Consumer-Recycling) entsteht bei den Verbrauchern, Haushalten und Büros, während es sich bei PIR um Post-industrielle Abfälle handelt, die wiederverwertet werden. Tubenhersteller greifen auf HDPE-recyceltes Material zurück, um die Tuben nachhaltiger zu machen. In diesem Bereich wird viel getan. Allerdings gibt es derzeit noch viele Einschränkungen an denen branchenübergreifend gearbeitet werden muss.

 

Refill-Lösungen

Viele Hersteller arbeiten an Refill-Optionen bspw. für Airless-Dispenser. Aktuell ist aber noch nichts handfestes verfügbar, sodass wir uns hier noch etwas gedulden müssen. Bisher sind sogenannte „Bag-In-Bottle“-Systeme verfügbar. Hierbei ist ein Beutel aus PE bspw. in einem Glasdispenser eingelassen, der nach Entleerung entnommen werden kann. Der Glasdispenser wird zurückgenommen, gereinigt und steht damit wieder zur Verfügung. Im Allgemeinen gilt Glas im Vergleich zu Kunststoff als umweltfreundlicher – doch ist das wirklich so? Hinzukommt für einige Produktkategorien eignet es sich Glas als Verpackungsmaterial nicht. 

 

Alternativmaterialien 

Unsere Branche setzt auf ressourcenschonendere Alternativen zu PE/PP, die eine verbesserte Öko-Bilanz haben. Eine Neuheit ist die Kreidetube, die aus einer Kombination von Kreide und PE besteht. Dadurch lässt sich der Bedarf an erdölbasierenden Grundstoffen mehr als halbieren. Daneben verwenden andere Packmittelhersteller für ihre Tuben und Tiegel umweltfreundliche Biokunststoffe wie Zuckerrohr-PE oder Gemische mit Holzfasern, Cellulose, Stärke, Polymilchsäure, Naturharze und Fettsäuren. Vor allem im Lip-Care-Bereich stehen auch komplett kunststofffreie Packmittel aus Papier und Pappe zur Verfügung, die im Gegensatz zu "herkömmlichen" Kunststoffen (auch aus nachwachsenden "Bio"-Rohstoffen) auch kompostierbar sein sollen.

 

Materialreduktion

Tuben erfüllen auch mit weniger Material ihren Zweck. Die dünneren Wände sparen nicht nur Kunststoff ein, sondern im Herstellungsprozess auch an CO2. Darüber hinaus ist es auch sinnvoll, dass eine Tube möglichst nur aus einem Kunststoff besteht. Denn häufig ist der Verschluss aus einem anderen Kunststoff gefertigt wie der Tubenschlauch, sodass die beiden Komponenten für ein funktionsfähiges Recycling bei der Entsorgung voneinander getrennt werden müssen.

 

Auch im Bereich der Etiketten finden sich „grüne“ Ansätze: So stehen zum Beispiel Etiketten aus PE-Folie aus 100% Rezyklat oder Steinpapier zur Verfügung. Letzteres besteht zu 80% aus natürlichem Steinmehl und zu 20% aus recyceltem PE. Etiketten aus nachhaltigem Graspapier sind recyclingfähig und kompostierbar, der Frischfaseranteil liegt bei 50%, sodass der Einsatz von Wasser und Energie sowie die CO2-Emission reduziert werden können. Für die Veredelung der Etiketten kommen wasserbasierte Tinten zum Einsatz, die hinsichtlich der Intensität und Auswahl keine Wünsche offenlassen sollen. Mittels veganen Klebstoffes aus Maisstärke können die nachhaltigen Etiketten auf die Primärverpackungen aufgebracht werden.  

 

Unser Fazit 

Ob Glas oder (Bio-)Kunststoff, recyclingfähig, kompostierbar ... Die Patentlösung für eine 100% nachhaltige Verpackung gibt es derzeit noch nicht. Aber es hat uns gefreut zu sehen, dass bereits viele Hersteller an Lösungen und Alternativen arbeiten – damit ist der erste Schritt getan. Und obwohl viele ihre Produkte als besonders nachhaltig anpreisen, sollte man genau hinschauen. Denn häufig verbirgt sich hinter dem Produktionsprozess oder der Beschaffung der eingesetzten Rohstoffe ein Rattenschwanz, der ganz und gar nichts mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu tun hat.

 

Dennoch – wer heute schon auf die bereits verfügbaren Alternativ-Materialien für seine kosmetischen Mittel setzt, macht nichts falsch. 

 

Auch wir bleiben dran an dem Thema und recherchieren die neusten Entwicklungen. Da sich Nachhaltigkeit nicht nur auf die Verwendung von „grünen“ Primärverpackungen beschränkt, beraten wir Sie hinsichtlich eines möglichst ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzeptes und suchen für Sie die besten verfügbaren Lösungen.

 

Unsere Recherchen präsentieren wir auf den Hamburger Kosmetiktagen im November dieses Jahres und werden Sie auf dem Laufenden halten – im Namen der Nachhaltigkeit.

 

Herzlichen Dank für die vielen informativen und produktiven Gespräche !

Wir haben sehr viel erfahren und haben den kollegialen Austausch sehr genossen. Wir freuen uns schon auf das nächstes Jahr.